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Nein sagen und Projekte ablehnen

Nein sagen und Projekte ablehnen

Als ich mich vor sieben Jahren selbständig machte, nahm ich wirklich jedes erdenkliche Engagement an. Sogar Dinge, die nicht unbedingt in meinem Angebotskatalog waren. Ich fotografierte an Hochzeiten, in Spitälern, bei Personen Zuhause, ich scannte Bilder ein und schnitt Filme zusammen. Ich machte dies und das. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen einen Auftrag abzulehnen.

Vor einigen Jahren las ich ein Buch über die Business-Seite des Freelancing. Darin wurde erklärt, dass wenn du zu allem ja sagst, du gleichzeitig auch nein zu anderen Dingen sagst. Ich fand das ziemlich absurd. Andererseits faszinierte mich der Gedanke, Aufträge, die mir nicht passend schienen, ablehnen zu können.

Also probierte ich es aus. Ich probierte es bei Anfragen, bei denen mir meine Intuition sagte, dass dies keine passende Zusammenarbeit sein würde oder mir der Auftrag einfach nicht zusagte. Ich habe auch Aufträge abgelehnt, wo die Entlöhnung mir nicht ausreichend schien.

Es mag kontraintuitiv erscheinen bezahlte Projekte abzulehnen, wenn man davon ausgeht so viele Kunden wie möglich annehmen zu müssen um Geld zu verdienen und sein Geschäft auf- und auszubauen. Jedoch erkenne ich jetzt, dass nein sagen, seine Vorteile hat:

·       Selektiv zu sein bei dem was ich annehme, hilft mir ein Portfolio aufzubauen, welches vermehrt diejenigen Kunden anzieht, für die ich arbeiten möchte.

·       Es gibt mir mehr Zeit mich auf meine Kunden zu konzentrieren und sie fachgerecht zu beraten und zu bedienen. Dies wiederum führt zu glücklicheren Kunden, die meine Arbeit gerne weiterempfehlen.

·       Ich habe viel mehr Spass an meiner Arbeit.

 

Wie weiss ich, was ich ablehnen möchte? Ziemlich einfach. Hier kommt die 2-von-3-Regel ins Spiel.

Wenn 2 von diesen 3 Faktoren bei einem Projekt gegeben sind, nehme ich den Auftrag an.

Faktor 1 - Budget/Finanzierung

Wenn Kosten- und Zeitaufwand gut gedeckt sind. Dabei ist wichtig meine Arbeit nicht abzuwerten und zu meinen Preisen zu stehen.

 

Faktor 2 - Das Projekt.

Wenn das angeforderte Projekt etwas ist, das mich weiterbringt, in mein Portfolio passt oder ich es einfach unbedingt machen möchte. Sozusagen Projektliebe auf den ersten Blick. :-)

 

Faktor 3 - Kunde/in.

Natürlich sollte niemand mit jemanden zusammen arbeiten, der/die herablassend und unfreundlich ist. Aber es gibt Nuancen, wo dein Instinkt dir gleich mitteilt, ob die Zusammenarbeit Spass machen wird oder einfach okay sein wird. Für mich ist es ein “Ja, gerne”, wenn der/die Kunde/in freundlich ist, mich und meine Arbeit respektiert und eine angenehme und kommunikative Zusammenarbeit gegeben ist. Dabei ist mir persönlich wichtig, dass nicht nur die Kommunikation stimmt, sondern der/die Kunde/in auch schnell reagiert, sich in das Projekt einbindet, aber nicht jedes kleinste Detail mikro-managt.

 

Wenn 2 dieser 3 Dinge stimmen, dann ergreife ich die Chance und nehme das Engagement an. Grundsätzlich sollte vorab so viel wie möglich über den Auftrag in Erfahrung gebracht werden.

 

Ich finde es wichtig zu sagen, dass ich auch Aufträge ablehne, wenn mir die Fähigkeiten oder Ressourcen fehlen. Obwohl ich bei jedem Job etwas Neues lerne, kenne ich mich und meine Fähigkeiten gut genug um zu wissen, was realistisch ist. Es schadet mir mehr, wenn ich einen Job annehme und die Erwartungen des Kunden nicht erfüllen kann, als wenn ich ihm bereits im Vorfeld erkläre, aus welchem Grund ich die Anfrage nicht annehmen kann.

Zusätzlich lehne ich Aufträge ab, die ich zeitlich nicht realisierbar sind. Ich möchte mir für den Kunden Zeit nehmen und die Arbeit mit wenig Hast erfüllen können.

Letztendlich vertraue ich meinem Instinkt. Wenn sich etwas nicht gut anfühlt oder ich merke, dass ein Projekt nicht zu mir passt, dann sage ich freundlich, aber mit vollem Selbstvertrauen "Nein, danke!". Es kann beängstigend sein Arbeit abzulehnen, aber wenn ich die Kunst des Nein-Sagens übe, lasse ich Raum für diejenige Aufträge, die ich wirklich machen möchte. Auf lange Sicht profitiere ich also mehr davon.

Was sind deine Erfahrungen? Bist du gleicher Meinung?

 

Bis bald,

Rachel

Mein Netzwerk: Julie Fuhrmann

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