Mein Netzwerk: Grafiker Mark Hohn
Heute stelle ich dir mal einen talentierten Mann aus meinem Netzwerk vor: Mark Hohn kenne ich noch aus Zeiten bevor ich mich für eine steile Karriere in der Fotografie entschlossen hatte ;-). Solange ich Mark kenne, lernte oder arbeitete er in der Grafik. Seine Arbeiten sind minimalistisch, präzise und gut durchdacht. Schön ist auch, dass wir uns in vielen Dingen über die Jahre unterstützen konnten. Nun freue ich mich dir diesen talentierten Menschen vorzustellen.
Hallo Mark.
Erzähl uns wer du bist und was deine Leidenschaften sind.
Mein Name ist Mark Hohn. Ich werde dieses Jahr 40 Jahre jung. Geboren, lebe und arbeite in der Hauptstadt der Schweiz. Bin selbständiger Grafikdesigner EFZ mit Fokus auf Druck-Grafik.
Ästhetik, Grafik, Design, Farben, Formen, Kreativität, Konzeption und das traditionelle Japan, für mich ist die höchste vom Menschen zelebrierte Ästhetik nach der unberührten Natur, wo ich mich sehr gerne aufhalte, wenn ich nicht am Arbeiten, Musik hören, kochen, lesen oder im Austausch mit Freunden bin.
Warum hast du dich dazu entschieden Grafiker zu werden?
In meiner Kindheit habe ich sehr gerne viel gezeichnet, daraus schloss meine Mutter, dass ich Grafiker werden könnte. Nach ein paar Schnuppertage im Hochbau und diversen Grafik-Agenturen, dem zweimaligen nicht aufgenommen werden für den Vorkurs, mit einem Jahr BFF ZG (Zeichnen und Gestalten) dazwischen und dem Input eines BFF-Freundes begann ich eine Lehre als Dekorationsgestalter, ich glaube das nennt sich heute Polydesigner 3D?
Durch die Berufsschule kam ich zum 1. Mal mit den Adobe Programmen Illustrator und Photoshop in Kontakt, das Layout-Programm war damals noch Quark-Express. Während einer Ausstellung im Kornhaus von Stephan Bundi und Claude Kuhn fand ich grossen Gefallen an seinen Plakaten.
Jedenfalls war meine Passion für die Grafik und deren Programme so gross, dass ich nach bestandenem Abschluss meiner Lehre im selben Betrieb als Grafiker angestellt wurde. Jedoch wurden während der Wirtschaftskrise Stellen abgebaut, dazu gehörte auch meine. Da entschied ich eine 2. Lehre anzufangen.
Eine sehr gute Freundin wies mich darauf hin das Claude am Naturhistorischen Museum Bern arbeite, also bewarb ich mich dort für eine Lehre als Grafiker. Das wichtigste Kriterium war, dass man bereits eine Lehre als Dekorationsgestalter absolviert hatte.
Wie bist du zur Selbständigkeit gekommen?
Nach der Pension von Claude und der damit verbundenen Umstrukturierung am Nat. hist. Museum Bern und dem Input meiner damaligen Freundin: «wenn du dich jetzt nicht selbstständig machst, machst du es eventuell nie».
Wie hast du deinen Stil gefunden und was zeichnet ihn aus?
Als ich nach einigen Jahren in meiner Selbständigkeit meine Aufträge alleine und unabhängig umgesetzt hatte.
Konzeptionell, reduziert auf das Wesentliche, Zeitlos.
Wo holst du deine Inspirationen und Ideen her?
Indem ich mich mit der Thematik oder dem zu gestaltenden Produkt auseinander setze, ich kehre dann in mich.
Entweder finde ich die Idee und erarbeite die Form oder finde beim Skizzieren und am Computer ausprobieren die Form und entwickle die Idee oder das Konzept.
Was war der stolzeste Moment in deiner Karriere?
Auftragsseitig: Als ich für ein Startup ein Logo inklusive Etikett für deren Gin gestalten durfte nachdem die Agentur zuvor nicht auf den Kunden welcher selbst Designer ist eingehen konnten.
Persönlich: als mir dieses Jahr bewusst wurde dass ich nun 8 Jahre selbstständig bin.
Was sind die grössten Herausforderungen in deinem Beruf?
Teils die Beratungs-Resistenz und stellenweise nicht vorhandene Wertschätzung der Kunden.
Wie gehst du mit Selbstzweifel oder kreativen Blockaden um?
Dank der Komplimente von vielen tollen Menschen in meinem Leben: meinem Grand Maître, Freunden aus der Branche, privat, Geschäftspartner und Kunden konnte ich den Selbstzweifel ablegen.
Liebe Rachel, gerne möchte ich mich an dieser Stelle auch bei dir herzlich bedanken für deine Unterstützung und die Möglichkeit zu diesem Interview.
Kreativ Blockaden hatte ich zu meinem Glück noch nie oder anders gesagt Kreativität kann man nicht erzwingen.
Hast Du Ratschläge für junge Kreative, die in deiner Branche einsteigen möchten?
Natürlich ist das am Anfang schwierig, bei all den Möglichkeiten die heute noch mehr geworden sind. Mit Sicherheit ausprobieren, um zu finden was einem gefällt. Danach bin ich der Meinung, sollte man sich auf etwas spezialisieren – ich hoffe doch, das Spezialisten immer gefragt sein werden.
Wenn du mit irgendeiner/m Grafiker*in zusammenarbeiten könntest, wer wäre es?
Zur Abwechslung mal mit Erich Brechbühl ansonsten immer wieder gerne mit Claude.
Danke Mark! Ich bin froh dich in meinem kreativen, wie auch privaten Netzwerk zu wissen.
Um weitere Arbeiten von Mark zu sehen, schau bei seiner Webseite vorbei:
Titelbild: ©Mark Hohn