Hinter den Kulissen: Lebensmittelunternehmen
Letztes Jahr wurde ich von einer Firma kontaktiert, um Testbilder zu erstellen. Den Namen des Unternehmens werde ich nicht verraten, aber vielleicht erkennt ihr es am Produkt. ;-) Ich war überrascht, dass sie mich für dieses Projekt auswählten, da sie bisher für ihren sehr klassischen und traditionellen Stil bekannt waren. Die Marketingleiterin erklärte mir jedoch bei einem Telefonat, dass sie eine neue und junge Richtung für eine bald zu launchende Produktlinie testen wollten.
Die Idee gefiel mir: Nachdem ich ein Angebot erstellt hatte, begann ich sofort mit der Arbeit. Das neue Produkt umfasste verschiedene Geschmacksrichtungen, aber für die Testreihe wollten sie nur eine Geschmacksrichtung bildlich darstellen, die sie sich weniger konkret vorstellen konnten.
Im Sinne eines Testshoots war das Ziel, drei einfache Bilder zu gestalten, um das Budget niedrig zu halten. Schon im ersten Gespräch haben wir ihr Moodboard angeschaut und es war schön zu sehen, dass ihnen viele meiner Arbeiten gefielen.
Auf dieser Grundlage konnte ich ein eigenes Moodboard erstellen und neue Ideen entwickeln, wobei ich Skizzen anfertigte. Dabei notiere ich oft meine Ideen inklusive Requisiten, Lichtsetzung, Farben und Hintergründen ganz genau, damit meine Kundschaft genau weiß, was sie erwartet. Die Skizzen fanden sofort Gefallen, allerdings wollten sie keine weißen Bälle im Bild haben. (Persönlich fand ich diese auch nicht zwingend notwendig, aber da die Produkte und Sets eher eckig waren, wollte ich eine Form, die das etwas bricht. Hier hilft ein kurviger Schatten) Kein Problem – ich passte die Skizzen an und machte mich daran, die Kulissen vorzubereiten.
Da das Budget begrenzt war, nutzte ich hauptsächlich Material, das ich bereits im Studio hatte. Einzig die Sahne musste ich testen. Am liebsten nutze ich das echte Produkt, also testete ich verschiedene Schlagsahne. Das Ergebnis war leider nur halb zufriedenstellend. Trotzdem fand ich eine Schlagsahne, die nicht schlecht funktionierte, und plante, diese am Shootingtag zu verwenden. Zur Sicherheit probierte ich anschließend noch Rasierschaum aus, der sich als optisch besser herausstellte. :-D
Endlich war der Tag des Fotoshootings gekommen. Sahne und Rasierschaum standen bereit. Das erste Bild: mit Sahne: Die Kundschaft war sofort unzufrieden. :-D Der Rasierschaum gewann das Rennen. Ich hatte viel Spaß bei diesem Shooting und nahm mir die Zeit, alles genau hinzubekommen.
Die Bilder waren im Kasten und die Nachbearbeitung konnte beginnen. Viel musste ich hier nicht mehr machen, und die Kundschaft war begeistert. Also sendete ich ihnen die finalen Daten.
Einige Monate später erhielt ich Feedback, dass sie doch beim traditionellen Stil bleiben wollen. Kann passieren. Zum Glück darf ich die Bilder veröffentlichen und für mein Portfolio nutzen.
Ende gut, alles gut.
Bis bald,
Rachel