Die Kunst der Bildauswahl
Das Fotoshooting ist abgeschlossen. Auf meiner Speicherkarte sind hunderte von Bildern und nun muss entschieden werden, welche in die Bearbeitung kommen. Wenn ich für Kunden Produktfotografien erstelle, werden meist direkt während dem Shooting die Bilder ausgewählt. Bei meinen persönlichen Projekten jedoch, findet die Auswahl manchmal erst nach dem Fotoshooting statt.
Ich finde es nicht immer einfach, die besten Bilder auszusuchen. Eine gute Auswahl ist aber produktiver da man weniger bearbeiten muss und somit mehr Zeit hat die ausgewählten Bilder richtig zu bearbeiten. Folgende Punkte helfen mir, den Auswahlprozess effizient und mit hoher Qualität zu gestalten.
Das Fotoshooting
Grundsätzlich finde ich es wichtig langsam und bewusst an jede Aufnahme heranzugehen. So erziele ich bessere Aufnahmen, da ich mir mehr Gedanken über Komposition, Belichtung und Platzierungen etc. mache. Ist natürlich einfacher gesagt als getan. Dies klappt bei mir hauptsächlich wenn ich über den Laptop fotografiere. Somit kann ich während des Fotoshootings gleich markieren, welche Bilder mir gefallen. Dies erspart mir bereits viel Zeit, da ich nach dem Fotoshooting nicht alle Bilder nochmals anschauen muss.
Die Grobauswahl
Maximal einen Tag nach dem Shooting versuche ich eine grobe Auswahl zu erstellen. Innerhalb dieses Zeitraums habe ich noch alle Details und Infos zu jedem Bild im Kopf. Ich weiss dann noch genau, warum ich gewisse Bilder ausgewählt habe oder nicht. In diesem Grobverfahren beseitige ich Duplikate oder Bilder, die sich zu ähnlich oder unscharf sind. Es werden all diejenigen eliminiert, die ich definitiv ausschliessen kann. Mit Eliminieren meine ich aber nicht löschen, sondern nur aus der Auswahl entfernen. Löschen sollte man die rausgefallenen Bilder dann doch nicht. Man weiss nie, ob sie später trotzdem gebraucht werden. Unten findest du eine Grobauswahl einer meiner persönlichen Projekte.
Das Bauchgefühl
Nach der groben Auswahl versuche ich mindestens einen Tag Abstand vom Projekt zu nehmen. Dies erlaubt es mir meine Bilder mit einem frischen Blick zu betrachten. Bei diesem nächsten Auswahlprozess scrolle ich schnell durch die Fotos und markiere nach Gefühl.
Der letzte Schliff
Sobald ich meine Auswahl habe, gehe ich sie nochmals in Ruhe durch. Auf keinen Fall schaue ich die eliminierten Bilder an. Weg ist weg. :-). Wenn es mehrere Bilder sind, die ich ausgewählt habe, versuche ich nun in Ruhe zu schauen, ob diese Serie zusammenpasst. Sind sie sich zu ähnlich oder ergänzen sie sich gut? Erzählen Sie vielleicht eine Geschichte? Es kann sein, dass ich ein wirklich gutes Bild rausnehmen muss, weil es nicht in die Serie passt. Beim letzten Schliff bin ich mein schlimmster Kritiker. Viel schlimmer als sonst ;-)
Hast du Mühe deine Bilder auszuwählen? Wenn ja, was sind deine Tipps, um die besten Arbeiten auszuwählen?
Alles Gute,
Rachel