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Ein Einblick in meine Rechnung

Ein Einblick in meine Rechnung

Über Geld zu reden, ist ein Tabu in unserer Kultur. Obschon auch mir dies unangenehm ist, finde ich es wichtig. Nur bei einer offenen Kommunikation über Offerten und Preise können wir Fotograf*innen uns am Markt zu fairen Preisen behaupten.

Das folgende Beispiel stammt von einem Shooting, welches vor fast 5 Jahren stattgefunden hat. Ein mittelgrosses Unternehmen wollte 6 neue Produkte lancieren. Dazu benötigten sie 8 Still Life Bilder mit einem neuen Konzept.

Wenn ich heute diese Rechnung anschaue und mir überlege, wieviel Aufwand ich für dieses Projekt hatte, muss ich mir eingestehen, dass ich zu tief offeriert hatte. Aber so habe ich dazugelernt und weiss mich heute besser zu verkaufen.

 

DIE RECHNUNG

 

Konzept:  CHF 320.-

Für Kund:innen ist es schwer verständlich, warum das Konzept etwas kostet. Meistens verkaufe ich diesen Punkt zu günstig. Wie auch in diesem Fall. Dabei ist dies der wichtigste Teil. Ohne gutes Konzept sind die Bilder nur halb so gut. Bei der Erstellung eines Konzepts spiele ich mit verschiedenen Ideen. Dies gehört zum Prozess und braucht seine Zeit.

Kulisse/Requisiten: CHF 200.-

Bei diesem Shooting musste ich einige neue Requisiten anschaffen. Manchmal ist es schwierig im voraus zu eruieren, wie teuer alles wird. Leider hatte ich alles etwas knapp berechnet. Denn eine bestimmte Requisite musste ich vom Schreiner produzieren lassen, was dann doch etwas teurer kam als geplant. Zum Glück konnte ich dieses Objekt für andere Fotoshootings nutzen und somit die Kosten dafür wieder einholen. Doch versuche ich nun immer genug Reserven bei der Beschaffung von Kulisse und Requisiten einzuplanen. Dazu verlange ich hier immer einen kleinen Beitrag, egal ob ich nur bestehende Requisiten verwende oder neue anschaffe. Der Verschleiss dieser Requisiten soll bezahlt werden.

 

Vorproduktion: CHF 320.-

Hier habe ich definitiv dazugelernt. Denn für diesen Auftrag habe ich 2 Tage verwendet um die Kulissen und Requisiten zu produzieren. Da reicht dieser Betrag nirgends hin, wenn ich bedenke, dass ich in dieser Zeit an einem anderen Projekt arbeiten könnte. Heute würde ich das 5-fache für davon verlangen.

 

Fotografie: CHF 1000.-

Wenn es um das eigentliche Fotoshooting geht, berechne ich, wie lange ich für das Shooting benötige. Dabei gibt es bei mir heute lediglich ganze oder halbe Tage für Produktfotografien. Denn selbst wenn ich nur 2 Stunden für das Shooting, benötigte, ist der halbe Tag besetzt und ich kann kein anderes Projekt annehmen. Ich versuche hier aber auch mal etwas flexibel zu sein. Es kommt auf die auszuführenden Arbeiten und ihre Komplexität an.

Dazumal habe ich nach Stunden verrechnet. Bei dieser Offerte hatte ich 5 Stunden Shooting kalkuliert und lag zum Glück hier auch preislich richtig. 

Postproduktion: CHF 800.-

Auch hier hätte ich definitiv mehr verlangen dürfen :-). Damals habe ich den zeitlichen Aufwand für Produktfotografien unterschätzt und daher den Pauschalpreis zu tief angesetzt. Daraus habe ich gelernt und mittlerweile bin ich besser geworden, die Zeitaufwände der Postproduktion korrekt zu schätzen.

 

Nutzungslizenzen: CHF 2082.-

Bei dieser Kampagne sollten die Bilder für die sozialen Medien, Webseite, Presse, Online Werbung und POS (Point of Sale) lizensiert werden. Und dies erstmals für 2 Jahre.

Hier bin ich stolz auf den berechneten Betrag. Später haben Sie die Lizenzen um 5 Jahre verlängert.

 

TOTAL: CHF 4322

 

 

Wie gesagt, dies ist für mich keine Vorzeige-Rechnung. Denn der Aufwand den ich für die Produktion hatte, wird nur halbwegs vom Ertrag gedeckt. Es ist mir aber wichtig dir aufzuzeigen, dass dies normal ist und ich aus meinen Erfahrungen lerne. Und dies war definitiv ein lehrreiches Projekt. :-) Immerhin war die Kundschaft so zufrieden, dass sie wieder mit mir arbeiten wollte und sogar bereit war, mehr für meine Arbeit zu zahlen. Ein Happy End gab es hier also doch noch. :-)

Das war’s! Ich hoffe dieser Beitrag hat dich ermutigt, über deine Preisgestaltung nachzudenken und vor allem darüber zu reden. Ich würde sehr gerne dein Feedback hören. Dieser Austausch ist mir sehr wichtig. Ich hoffe du hast gemerkt, dass ich meine Preise kritisch betrachte, Fehler mache,  Unsicherheiten habe und nach bald 10 Jahren immer noch dazulerne .

Gerne kannst du auch diesen Beitrag lesen, wie ich eine Offerte erstelle.

 

Bis bald,

Rachel

Mein Netzwerk: Fotografin Lea Moser

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